Über Stammzellen

Der ausgewachsene menschliche Körper besteht aus 100 Billionen Zellen und über 200 verschiedenen Zellarten. Alle diese Zellen verfügen über das gleiche Erbmaterial, sie unterscheiden sich aber in ihren äußeren Merkmalen und ihrer Funktion. Aber der menschliche Körper verfügt nicht von Anfang an über diese Vielfalt von Spezialisten. Am Anfang der individuellen Entwicklung steht immer eine einzelne unspezialisierte Zelle: die befruchtete Eizelle. Aus dieser Ursprungszelle (ein einzelliger Embryo) entwickelt sich im Laufe der Embryonalentwicklung durch Zellteilung der gesamte Körper mit sämtlichen spezialisierten Zellarten. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Totipotenz (lat. in etwa Ganzvermögen). Nicht nur der einzellige Embryo ist totipotent, sondern man geht davon aus, dass bis zum Achtzellstadium jede Zelle des menschlichen Körpers das Potential hat, einen vollständigen Organismus hervorzubringen.

Entscheidend für diese Entwicklung des Organismus sind Stammzellen, die die Grundlage für alle Organe und Gewebe des menschlichen Körpers bilden. Doch Stammzellen spielen nicht nur in der Embryonalentwicklung eine wichtige Rolle, sondern unser ganzes Leben. Sie erhalten die Funktionsfähigkeit von Geweben und Organen aufrecht, indem sie spezialisierte (differenzierte) Zellen regelmäßig nachliefern und beschädigte oder abgestorbene Zellen ersetzen. So kann der Körper beispielsweise neues Blut, Haut, Haare etc. produzieren.