„Zeit für Forschung“: NRW-Forschungsprofessur für Prof. Tobiasch


27.03.2017   News


Die Arbeitsgruppe um Prof. Tobiasch befasst sich mit Fragestellungen zur Knochenregeneration und -rekonstruktion. Aufgrund der demographischen Entwicklung der Bevölkerung sind muskuloskelettale Erkrankungen inzwischen weltweit die führende Ursache für körperliche Funktionseinschränkungen.

 

Eine dieser Erkrankungen ist die Osteoporose, die laut WHO zu den zehn wichtigsten Erkrankungen einer alternden Gesellschaft gehört. Die Krankheit zeichnet sich durch Abnahme der Knochendichte aus, was zu einer massiv erhöhten Frakturanfälligkeit führt, die das ganze Skelett betreffen kann. Grund hierfür ist ein Ungleichgewicht im streng regulierten Knochenstoffwechsel. Knochengewebe wird stetig auf- und abgebaut. Bei dieser Erkrankung übersteigt der Knochenabbau den Aufbau des Knochens. Neben zum Teil erheblichen Nebenwirkungen haben die aktuellen Medikamente gegen Osteoporose den Nachteil, dass sie den Regelkreislauf zwischen Osteoklasten (Knochen-abbauenden Zellen) und Osteoblasten (Knochen-aufbauenden Zellen) stören. Daher sind neue Behandlungsstrategien mit anderen Zielmolekülen sinnvoll.

 

Hier setzt Prof. Tobiasch mit ihrem Projekt an: Neue, von Prof. Dr. Michael Gütschow an der Uni Bonn synthetisierte, Cathepsin-Inhibitoren sollen auf ihren Einfluss auf den Knochenmetabolismus untersucht werden. Mesenchymale Stammzellen werden mit etablierten Protokollen zu Osteoblasten-ähnlichen Zellen differenziert und unfraktionierte Leukozyten, oder Makrophagen werden in Richtung Osteoklasten differenziert. Die wesentlichen Charakteristika der Zielzellen werden bestimmt und der Einfluss der neuen Cathepsin K Inhibitoren auf diese Zellen wird genauso evaluiert, wie ihre Wirkung auf die isolierten Zellen von Patienten mit Osteoporose. Somit kann der Einfluss des neuen potentiellen Medikamentes auf die molekulare Pathogenese der Osteoporose bestimmt und erste Daten zur Wirksamkeit als Arzneimittel gewonnen werden.