Tradition und Innovation: Feierliche Gründung des Vereins Stammzellnetzwerk.NRW


27.09.2018   News


Seit 16 Jahren wird das Kompetenznetzwerk Stammzellforschung NRW über eine Projektförderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert. Nun folgt der Schritt zu mehr Autonomie: Ab 2019 soll das Netzwerk verstetigt werden und eine institutionelle Förderung durch das MKW erhalten. Die dafür nötige eigene Rechtsform wurde Anfang September durch die gemeinsame Vereinsgründung von 19 wissenschaftlichen Einrichtungen aus NRW geschaffen.

Stammzellforschung ist seit Jahren eine wichtige Komponente im Portfolio Nordrhein-Westfalens: Von biomedizinischer Spitzenforschung über die Förderung exzellenter Nachwuchswissenschaftler/innen, die transdisziplinäre Zusammenarbeit zu aktuellen Fragestellungen bis zum politischen und gesellschaftlichen Dialog. 
Staatssekretärin Annette Storsberg (MKW) betonte im Rahmen der feierlichen Vereinsgründung auf Schloss Mickeln in Düsseldorf, dass die Stammzellforschung aus NRW zur Weltspitze gehöre und lobte in ihrem Grußwort den Beitrag des bisherigen Netzwerks zur internationalen Sichtbarkeit der Stammzellforschung aus NRW sowie dessen Beitrag zur Therapieentwicklung. Ferner bezeichnete Sie das Stammzellnetzwerk NRW als einen Prototyp für interdisziplinäre Vernetzung, da bereits vor 16 Jahren die Bedeutung der transdisziplinären Interaktion erkannt und dieser nachgegangen wurde. 
Das Ministerium hat nun eine wegweisende Entscheidung getroffen und wird – vorbehaltlich der Entscheidung des Landtags über den Haushalt – das Netzwerk ab dem kommenden Jahr dauerhaft als Institution fördern. 

Daher kamen am 05. September 2018 die Rektoren, Präsidenten, Ärztlichen Direktoren bzw. deren Vertreter/innen wie z.B. Prorektor/innen und Kanzler/innen auf Schloss Mickeln in Düsseldorf zusammen, um gemeinsam den Verein „Stammzellnetzwerk.NRW e.V.“ zu gründen. Bevor der Gründungsakt vollzogen wurde stellte Prof. Dr. Oliver Brüstle die Ziele für den neuen Abschnitt vor, wobei er besonders die Herausforderung betonte, die Forschungsergebnisse in die Anwendung zu überführen. Anschließend blickten Prof. Dr. Peter Horn und Prof. Dr. Dieter Sturma gemeinsam auf 16 ereignisreiche Jahre Kompetenznetzwerk Stammzellforschung NRW zurück und hoben wichtige Ereignisse hervor, zu denen auch die Förderung von insgesamt neun Nachwuchsgruppen zählte (in Kooperation mit dem MKW). Zwei der damals geförderten, die (wie ebenfalls viele andere zuvor geförderte) inzwischen eine Professur innehaben, waren persönlich anwesend und schilderten eindrucksvoll, wie die Förderung ihre weitere Karriere beeinflusst hat. Prof. Dr. Frank Edenhofer lehrt inzwischen an der Universität Innsbruck, war dort wesentlich in den Aufbau einer Netzwerkstruktur am Vorbild NRWs beteiligt und ist Gründungspräsident des Österreichischen Stammzellnetzwerks. Prof. Dr. Dr. Wolfgang Wagner hat es – trotz attraktiver Angebote anderer Universitäten – an der RWTH Aachen gehalten und er nannte als einen der Gründe für die Entscheidung das ausgebaute Stammzellnetzwerk in NRW. Im letzten Vortrag gab Dr. Bernward Garthoff, Clustermanager von BIO.NRW, dem neu gegründeten Verein wichtige Hinweise für einen erfolgreichen Translationsprozess.

Prof. Dr. Oliver Brüstle wurde zum Vorsitzenden des neu gegründeten Trägervereins gewählt und vermerkte, dass gerade im Hinblick auf die großen gesundheitlichen Herausforderungen eine hohe Erwartungshaltung an das sehr dynamische Feld der Stammzellforschung bestehe. „Für diesen Prozess ist die Verstetigung des Stammzellnetzwerks NRW von elementarer Bedeutung. Neben der Fortführung der bisherigen, erfolgreichen Struktur wird es eine unserer zentralen neuen Aufgaben sein, als Katalysator die grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnisse effizient in die Anwendung zu überführen“ betonte Professor Brüstle.

Besonders wertvoll für diesen Prozess ist das Alleinstellungsmerkmal des Netzwerks, die enge Verknüpfung der biomedizinischen Forschung mit den Geistes-, Rechts und Gesellschaftswissenschaften, die seit der Gründung des Netzwerks eine tragende Rolle spielt und „in Zukunft noch stärker intensiviert werden soll“, wie der Philosoph Prof. Dr. Dieter Sturma (Mitglied des Vorstands) hervorhob. 

Der neu gegründete Verein Stammzellnetzwerk.NRW e.V. wird ab 2019 nahtlos die Aufgaben des bisherigen Kompetenznetzwerks Stammzellforschung NRW weiterführen. Weitere Informationen zur Struktur des Vereins und wer die Gründungsmitglieder sind erfahren Sie in dem Artikel „Strukturen des Stammzellnetzwerk.NRW ab 2019“, der ebenfalls Teil dieses Newsletters ist.