Deutschland verfügt über eine exzellente hochschulmedizinische Landschaft, eine innovative Biotechnologieszene und Global Player im Medizinsektor sowie kompetente und zielorientierte Regulierungsbehörden. Wie kommt es, dass es trotzdem vergleichsweise wenige stammzellbasierte klinische Studien in Deutschland gibt und wie lässt sich der Translationsprozess beschleunigen? Ausgehend von diesen Fragestellungen und auf Basis einer Befragung deutscher und internationaler Experten im Stammzellbereich hat das GSCN sich mit Stärken, Schwächen und Risiken des (Stammzell-) Forschungsstandorts Deutschland befasst und fünf zentrale Handlungsempfehlungen entwickelt. Diese richten sich an Hersteller und Gründer, die Universitäten und nicht zuletzt die Politik. Den Forschenden und Translationsakteuren wird hier unter anderem ans Herz gelegt, klinische Studien sorgfältig zu entwerfen und alle Akteure einzubinden, sich rechtzeitig um den Aufbau von Kapazitäten nach GMP Standards zu kümmern und möglichst früh den Kontakt zu Regulierungsbehörden zu suchen. Gegenüber dem Gesetzgeber setzt sich das Papier, neben anderen Maßnahmen, für die Harmonisierung der Richtlinien zur Zellproduktion, die Verschiebung des Stichtags im Stammzellgesetz und die Aufhebung des Forschungsvorbehaltes ein. Forschenden und Universitäten wird eine klare Kommunikation der Forschungsergebnisse und eine Ausrichtung der universitären Ausbildung auf translationale Forschung empfohlen.