Dr. Ivan Bedzhov
Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin
Die Forschung in unserer Gruppe fokussiert sich darauf, einen 24 Stunden dauernden Ablauf der Säugerentwicklung zu entschlüsseln - der Übergang von Prä- zu Post-Implantation-Embryogenese. Am Tag E4.5 der Entwicklung initiiert die Mäuseblastozyste die Implantation und wandelt sich zum Eizylinder. Charakteristisch für diesen Prozess ist eine umfassende Reorganisation der Form, aber auch der transkriptionalen, epigenetischen und metabolischen Eigenschaften des sich entwickelnden Embryos. Jedoch ist die Säugerentwicklung zum Zeitpunkt der Implantation größtenteils unerforscht, da die maternalen Gewebe den Embryo umschließen und verbergen, und stellt wahrscheinlich die rätselhafteste Periode der frühen Embryogenese dar. Durch Verwendung neuartiger biomimetischer Platformen haben wir uns vorgenommmen, den Crosstalk zwischen dem eindringenden Mäuseembryo und der mütterlichen Umgebung abzubilden und zu analysieren. Gleichzeitig wollen wir verstehen, wie das Entwicklungsprogramm von Prä- zu Postimplantation-Embryogenese umschaltet, welche Faktoren maßgeblich daran beteiligt sind, diese Wandlung unumkehrbar zu machen, und wie verschiedene pluripotente Zustände die unterschiedlichen zellulären Formen des Epiblasts im Blastozysten- und Eizylinder-Stadium definieren.